Nie wieder Krieg! (Edition 2)
Seit dem Zweiten Weltkrieg sind nunmehr fast 80 Jahre vergangen. Es scheint, als ob das Thema für junge Menschen bereits abgeschlossen sei. Der von Russland entfesselte Krieg in der Ukraine führt jedoch dazu, dass die Lehren aus der Geschichte immer wichtiger werden. Junge Menschen sind heute gefordert, Antworten auf die Frage nach dem Einfluss gewaltsamer Konflikte auf das Leben der Menschen zu finden, doch sollten sie damit nicht alleine gelassen werden. Sie sollten nicht nur entsprechende Kompetenzen und faktenbasiertes Wissen über die Vergangenheit vermittelt bekommen, sondern auch dazu befähigt werden, eine historisch versierte Empathie zu entwickeln. Das Bewusstsein um unterschiedliche Sichtweisen und Blickwinkel auf historische Ereignisse, wie sie in verschiedenen Ländern wahrgenommen werden, ist dabei sehr hilfreich. Genau dies sicherzustellen ist einer der angestrebten Arbeitsziele für den Lehrkräfte-Arbeitskreis an der Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission.
Das didaktische Prinzip des Perspektivwechsels spielt für das deutsch-polnische Schulbuchprojekt „Europa – Unsere Geschichte / Europa. Nasza historia“ (für die Klassen 5-8 der Grundschulen in Polen und die Klassen 7-10 in Deutschland) eine zentrale Rolle. Das bilaterale Geschichtsschulbuch steht einmal mehr im Mittelpunkt, wenn junge Leute aus Deutschland und Polen wieder einmal in Krzyżowa/Kreisau zusammenkommen. Sie werden gemeinsam daran arbeiten, historische Erfahrungen durch Kunst darzustellen, die Geschichte der Familie von Moltke zu recherchieren und die unterschiedlichen Erfahrungen der Bewohner von Grenzregionen wie (Ober-)Schlesien kennenzulernen, die sich selbst als Polen, Deutsche, Mährer oder schlicht regional als Oberschlesier wahrnehmen.
Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Stiftung Kreisau, dem Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut in Braunschweig, dem Zentrum für Historische Forschung Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften und dem International Delphic Council e.V. realisiert. An dem Projekt nehmen fünf polnische und deutsche Schulen teil, deren Lehrkräfte Mitglieder des Arbeitskreises an der Komission sind: Wiesława Araszkiewicz, Piotr-Skarga-Schule / Szkoła im. Piotra Skargi in Szamotuły/Samter, Volker Habermaier, Georg-Büchner-Gymnasium Rheinfelden, Katarzyna Moskiewicz, Maria-Magdalena-Lyzeum / Liceum im. Marii Magdaleny in Poznań/Posen, Aneta Popławski, Grundschule Nr. 19 / Szkoła Podstawowa nr 19 in Szczecin/Stettin, Stephan Theilig, Oberbarnimschule Eberswalde.
Auflage des Projekts fand in Krzyżowa/Kreisau vom 18. bis 22 Juni 2023 statt.