Präsidiumssitzung und Lehrkräfte-Workshops der Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission in Krzyżowa/Kreisau (10.–12. Oktober 2025)
Am Wochenende des 10. bis 12. Oktobers 2025 fand in den Räumlichkeiten der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung die Präsidiumssitzung der Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission mitsamt daran anschließender Expert:innen- und Lehrkräfteworkshops statt.
Eröffnet wurde die Sitzung am Freitag, dem 10. Oktober, mit einem einführenden Vortrag von Prof. Krzysztof Ruchniewicz, Präsidiumsmitglied der Kommission, über den aktuellen Stand der deutsch-polnischen Beziehungen und deren absehbare Zukunftsperspektiven. Im Anschluss daran wurden die Folgen der aktuellen deutsch-polnischen Beziehungen für schulische und bildungspolitische Initiativen diskutiert.
Am Samstagvormittag fand zunächst parallel zur Präsidiumssitzung, in der zukünftige Schwerpunkte der Kommissionsarbeit besprochen wurden, ein Lehrkräfte-Workshop statt, bei dem Erfahrungen bei der Arbeit mit dem bilateralen Geschichtsschulbuch »Europa – Unsere Geschichte | Europa. Nasza historia« ausgetauscht werden konnten. Nachmittags rückte für alle Teilnehmenden das Thema Digitalisierung in den Fokus: In gemeinsamen Workshops wurde zunächst unter Anleitung von Prof. Wiktor Werner (Universität Poznań/Posen) der Einsatz von KI in der historisch-politischen Bildung, insbesondere mit Blick auf mögliche digitale Weiterentwicklung der bilateralen Schulbuchreihe, dann loteten Dr. Dominik Pick, Prof. Igor Kąkolewski und Dr. Marcin Wiatr den Einsatz von KI am Beispiel des Kapitels „Widerstand in Europa 1939–1945“ aus Band 4 von »Europa – Unsere Geschichte | Europa. Nasza historia« aus, und brachten Möglichkeiten von digitalen Lösungen für Schüler*innen und Lehrkräfte im Geschichtsunterricht ins Gespräch. Die Ergebnisse der Beratungen des Präsidiums der Kommission sowie der beiden Workshops flossen in einen abschließenden Austausch am Sonntagvormittag ein. Hier wurde die Frage erörtert, inwieweit das Zeitalter digitaler Medien mit KI-Anwendungen eine Neubestimmung der Position der Kommissionsarbeit erfordert. So wurde angeregt, die Arbeit an digitalen Modulen für die Verflechtungsgeschichte Mittelosteuropas (insbesondere im deutsch-polnisch-ukrainischen Kontext) zu intensivieren und diese als Beitrag für die Schaffung einer virtuellen Lernumgebung für »Europa – Unsere Geschichte | Europa. Nasza historia« auszuflaggen. Als ebenso zielführend wurde eine neue, digital verfügbare Auswahl an relevanten Quellen für den Geschichtsunterricht beider Länder ins Gespräch gebracht. Bei der für 2027 geplanten Schulbuchtagung der Kommission sollen hingegen Aspekte historischer Grenzregionen in den Vordergrund rücken, die nach wie vor zu wenig beleuchtet würden und in Bildungsmedien, so auch bei musealen Ausstellungen, für kontroverse Debatten sorgen.
















