Nie wieder Krieg!
Seit dem zweiten Weltkrieg sind fast 80 Jahre vergangen – die Lebensdauer einer ganzen Generation. Trotz der langen Zeit ist der zweite Weltkrieg in vielen europäischen Nationen weiterhin ein viel diskutiertes Thema, Deutschland und Polen bilden dabei keine Ausnahme. Es gibt keine Zweifel, dass nachfolgende Generationen diese aktuellen Debatten fortführen werden. Diese werden allerdings in Angesicht des Krieges in der Ukraine in einem komplett anderen historischen und gesellschaftlichen Kontext verlaufen. Vor allem sollten wir die junge Generation mit diesen Debatten nicht alleine lassen. Sie sollten nicht nur Kompetenzen und Wissen über die Vergangenheit entwickeln um für alle Kriegsopfer Empathie empfinden zu können, sondern auch verstehen, dass Geschichte in jedem Land anders betrachtet wird. Diese Fähigkeit bildet nämlich das wichtigste Werkzeug, mit dem in der Zukunft Kriege verhindert werden können.
Das Pilotprojekt wurde im Schuljahr 2021/2022 als zwischenschulischer Austausch mit sechs Mitgliedern der Arbeitsgruppe und ihrer schulen in Kooperation mit dem Zentrum für Historische Forschung Berlin der polnischen Akademie für Wissenschaften und dem International Delphic Council e.V. durchgeführt. Teilgenommen haben: Wiesława Araszkiewicz, Piotr-Skarga-Schule in Samter/Szamotuły, Małgorzata Glinka, Willy-Brandt-Schule in Warschau/Warszawa, Volker Habermaier, Georg-Büchner-Gymnasium Rheinfelden, Katarzyna Moskiewicz, Maria-Magdalena-Schule in Posen/Poznań, Joanna Pick, Alexander-von- Humboldt-Gymnasium w Berlinie, Stephan Theilig, Oberbarnimschule Eberswalde.
Im Jahr 2022/2023 führen wir das Projekt weiterhin in Kreisau/Krzyzowa fort und beginnen eine Zusammenarbeit mit den Sächsischen Gedenkstätten, mit dem Ziel das Projekt ebenfalls in Pirna, Dresden und Bautzen durchzuführen. Die Teilnahme steht für alle interessierten Schulen offen.
Die Arbeitsgruppe der Lehrer und Lehrerinnen unterstützt nicht nur den Dialog zwischen jungen Menschen aus Deutschland und Polen, sondern arbeitet auch an innovativen Wegen für ihre Bildung. Dabei vereinen sie schulische Bildung anhand des Schulbuches „Europa. Unsere Geschichte/Europa. Nasza historia”, internationale Schüleraustausche, sowie Möglichkeiten der künstlerischen Darstellung, die den Schülern ermöglichen, dass in der Schule erlernte Wissen in, für sie verständliche, Emotionen und Eindrücke zu übersetzen.
Während der ersten Phase des Projektes wählten die teilnehmenden Lehrer gemeinsam Materialien und Themen aus und erarbeiteten Aufgaben, die die Schüler und Schülerinnen gemeinsam mit den Jugendlichen aus dem anderen Land bearbeiten sollten. Im zweiten Teil des Projektes begannen die Schüler sich im Unterricht mit den Materialien auseinanderzusetzen, sowie Online mit der Partnerschule zu arbeiten. Die innovative Idee dabei identische Materialien und Aufgaben zu verwenden half den Schülern dabei die Unterschiede in der Geschichtswahrnehmung in den zwei Ländern zu verstehen, sowie erste Kontakte zu knüpfen. In der dritten Phase des Projektes trafen ausgewählte Schüler der teilnehmenden Schulen in einem viertägigem Workshop in Kreisau/Krzyzowa aufeinander. Dort erstellten sie anhand ihrer Arbeit im Unterricht, unter Anleitung von Künstlern, ihr Wissen als Malerei, Computergrafik, Theater und Fotografie dar.